

In vielen Schulen gehört Rhetorikunterricht inzwischen zum Pflichtprogramm. Von Referenten wird erwartet, dass sie Rhetorik sicher beherrschen. Aber was genau ist Rhetorik eigentlich?
Rhetorik ist die Fähigkeit öffentlich zu sprechen, einen Vortrag informativ, verständlich und wirkungsvoll zu gestalten, seinen Standpunkt überzeugend zu vertreten und das Denken der Zuhörer zu beeinflussen.
Ihren Ursprung hatte die Rhetorik bereits in der Antike. Damals wurde zwischen drei Redegattungen unterschieden, der Rede vor Gericht, der politischen Rede und der Festrede. In der Gattung der Gerichtsrede hat die Rhetorik ihre Wurzeln. In Griechenland waren Sokrates und Aristoteles bekannte Rhetoriker, im römischen Reich Cicero. Im Laufe der Zeit ging die Rhetorik über die Gerichtsreden hinaus und findet sich heute in allen Arten von Reden wieder.
Auf was sollte man achten, damit eine Rede wirkungsvoll wird? Wie viele schon aus dem Artikel in Ausgabe 3 wissen, überzeugt der Redner bei einem Vortrag vor allem durch Stimme und Körpersprache. Daher sollte man den Fokus bei der Vortragsvorbereitung nicht nur auf den Inhalte richten, sondern eben auch auf die Art der Darstellung. Ich selbst bereite meine Vorträge und Seminare sowohl theoretisch wie auch praktisch vor.
Neben dem Inhalt, achte ich zum Beispiel auf eine gute Haltung und ein positives State Management. Um jeden Zuhörer zu erreichen und zu begeistern, solltest Du Dir bewusst machen, dass jeder Mensch einen bevorzugten Wahrnehmungskanal hat. Dies kann man für sich nutzen, indem man in einem Vortrag nicht nur seine Stimme sondern auch Visualisierungsmittel wie Flipchart oder PowerPoint einsetzt, um die visuellen Menschen zu erreichen oder das Publikum etwas tun lässt um die Kinästheten für sich zu gewinnen. Sonst gilt auch für Referenten: Nobody is perfect! Oft wird der Redner erst durch kleine Fehler sympathisch.
Hier einige Tipps von unserem Rhetorik-Trainer im Landsiedel- Team Andreas Tronnier:
Die fünf Signale der Sicherheit:
1. Der Blickkontakt
In Deutschland wird ein Blickkontakt von 1 bis 2 Sekunden als angenehm empfunden, bei Männern etwas kürzer und bei Frauen eher länger. Wie hält man mit einem großen Publikum Blickkontakt? Hierfür bietet es sich an, in einem „M“ oder „W“ zu schauen, d.h. den Blick schweifen lassen.
Allerdings heißt das nicht den Blick abschweifen lassen! Dies würde nämlich desinteressiert, unsicher oder sogar hochnäsig wirken.
2. Die Gestik
Es gibt zwei Arten von Gestik, einmal die Bewusste, z.B. ein Nicken um seine Zustimmung auszudrücken, und die Unbewusste, z.B. ein Herumspielen mit dem Stift. Gerade der unbewussten Gestik sollte man sich bewusst werden, da diese dem Gesprächspartner Empfindungen des Redners vermitteln kann, die dieser vielleicht gar nicht vermitteln möchte.
3. Die Haltung
Hier ist sowohl die innere wie auch die äußere Haltung gemeint, da sich beide unmittelbar beeinflussen. Steht man aufrecht, gerade und ruhig vor seinem Publikum, hat man auf dieses die Wirkung „hinter dem Vortrag zu stehen“. Steht man allerdings gekrümmt, wacklig und tigert vor seinem Publikum herum, so wirkt dies
unsicher und unruhig.
4. Die Stimme
Die Stimme zeugt dann von Sicherheit wenn sie nicht zu hoch aber auch nicht zu tief ist.
Man sollte darauf achten sogenannte „Bogensätze“ zu machen.